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    3 days ago

    Wir können auch einfach Klartext reden: Wenn du als Protestbewegung nicht missverstanden werden willst, dann benutzt du eindeutige und klare Slogans. Wenn du merkst, dass deine Slogans von größeren Teilen der Bevölkerung missverstanden werden, dann suchst du dir neue. Du kannst auch den Begriff “Aufstand” verwenden statt “Intifada”, um Verbindungen zu den vorherigen Intifadas zu vermeiden. Du nutzt dann Symbole, die völlig unmissverständlich sind. Das ist die Basis für jede erfolgreiche Bewegung.

    Passiert nicht und hier wird dann in einem wirklich absurden Katz-und-Maus-Spiel versucht, an die Grenzen des strafrechtlich Erlaubten zu gehen. Das Spiel kennt man von diversen anderen Bewegungen - dann gibt es ein strafrechtliches Hin-und-Her zwischen den Behörden, der Justiz und den Aktivisten darum, was jetzt schon strafbar ist und was nicht. Das ist immer ein Kleinkrieg.

    Am Ende ist es aber ganz banal: Es ist herzlich einfach sich von Gewalttaten, Terrororganisationen und Genozidforderungen zu distanzieren. Dann brauchen wir auch nicht darüber diskutieren, ob mit den Demosprüchen wirklich gemeint ist, alle Juden ins Meer zu treiben oder ob das alles doch friedlich gedacht ist. Ist wirklich einfach. Kann man machen. Wenn man will. Dann klappt’s auch mit der Unterstützung durch breitere Bevölkerungsteile.

    • Saleh@feddit.org
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      3 days ago

      Glaubst du wirklich, dass es in Deutschland am falschen Wording der Aktivistys liegt, wie die Proteste öffentlich wahrgenommen und dargestellt werden, bzw. wie die Eskalation seit dem 07. Oktober 2023 und die Jahrzehnte davor in Israel/Palästina liefen?

      Ich finde da zeigen sich starke Parallelen zur Wahrnehmung und vor allem Berichterstattung zur Klimabewegung und ihren verschiedenen Strömungen. Ein Unterschied ist, dass FFF demonstrieren gehen kann, ohne sich mit Polizeigewalt und Hausdurchsuchungen bedroht zu sehen. Bei Demos zu Palästina weiß jeder im Vorraus, dass er oder sie mit Gewalt rechnen muss. Wer dazu noch keinen deutschen Pass hat, muss ggf. um seinen Aufenthalt fürchten. Damit bleiben dann nur noch die Leute aktiv, die bereit sind, diese Konsequenzen zu tragen, und selber zu eskalativen Maßnahmen greifen.

      Das ist dann quasi das Pendant zur Letzten Generation oder Ende Gelände, die eben nicht nur eine Runde durch die Innenstadt drehen und dann wieder nach Hause gehen, und wo man als Poltiky mal ein paar Selfies macht und dann danach im Bundestag gegen eine bessere Klimapolitik stimmt. Wobei die Gewalt bei Klimademos wie im Hambi, Grünheide, oder diversen Kraftwerks- und Minenbesetzung von beiden Seiten noch niedriger ist, zumindest in Deutschland.

      Wenn du dir anschaust, wie über die Letzte Generation als “Klima-RAF” berichtet wird, oder was für Lügengeschichten über vermeintliche Fallen im Wald und Waffen bei Camps wie im Hambi von der Polizei erfunden und von unkritischer Presse weiterverbreitet wurden, dann hilft in beiden Bewegungen (Klima/Palästina) die Bemühung um die Außendarstellung und Anschlussfähigkeit nichts.