• hubobes@sh.itjust.works
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    5 days ago

    Zumindest die lokale Feuerwehr (ist je nach Kanton ein Milizsystem mit Vereinen) hier hat regen Nachwuchs, 110 Nasen bei einem Sollbestand von 100 Personen. Und so viele jungen Menschen, ich fühle mich mit meinen knapp mehr als 30 Jahren fast alt.

    • varyingExpertise@feddit.org
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      5 days ago

      Jepp, hier auch. Aber das hängt auch wieder von der lokalen Führung und einem harten Kern von vielleicht fünf Leuten ab - wie die drauf sind und was die für eine Stimmung verbreiten, damit steht und fällt die Löschgruppe.

  • RamenDame@lemmy.world
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    5 days ago

    Ich bin 2018 alleine in eine Großstadt gezogen, hatte nur den Job und kannte niemanden und bin mehr zufällig in den Verein gestolpert. Nach dem dritten Treffen wurde ich unverbindlich gefragt einzutreten (2.5 € / Monat). Ich dachte ich verlasse die Stadt eh in 3 Jahren aber was soll’s. Ist ja nett hier. Damals noch unter 70 Mitglieder. Oft bin ich Monate lang nicht gekommen. Arbeit, müde oder andere Freunde treffen.

    Schnitt. So’n komischer Virus macht die Runde und auf einmal darf ich nicht mehr irgendwo hin. Der Verein verliert seine Stammtischlocation. Und auf einmal hat es Klick gemacht. Es lebt halt alles nur vom mitmachen. Super engagierter Vorstand und ich nehme mir vor: Donnerstags wird heilig, das wird für mich wie für andere in die Kirche gehen.

    Es ist nun 2025. 150 Wahnsinnige sind Beitragszahlende. Niemand muss was machen, aber alle die sich einbringen haben coole Vorteile: Günstige T Shirts, Vereinsveranstsltungen günstiger etc. Natürlich finde ich nicht jedes Mitglied supi, aber 90% sind einfach super nette Menschen. Du hast ne lustige Idee? Der Vorstand gibt dir Geld und du setzt es um. Ich habe Arbeitskolleginnen, meinen Partner und soviel mehr Leute motiviert beizutreten. Du kommst Donnerstag abends vorbei: du kannst dir sicher sein, dass ich dich herzlich begrüße und du willkommen bist. Auch die Vernetzung mit anderen Vereinen läuft mega gut. Ich bin nicht im Vorstand, aber aktives Mitglied.

    Jetzt bin ich auf Jobsuche und denke mir seit 15 Jahren das erstmal: Ich will hier nicht weg. Hier ist es schön, hier bin ich zuhause. Bringt euch ein. Macht mit, auch wenn es nur ein paarmal im Jahr ist.

    • Jumi@lemmy.world
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      5 days ago

      Was für eine Art Verein ist das? Einfach nur einer der sich einmal pro Woche trifft?

      • RamenDame@lemmy.world
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        5 days ago

        Brettspiele. Aber es haben sich auch kleine Untergruppen gebildet, die regelmäßig Essen gehen. Es lädt halt auch ein sich privat zu treffen. Aber es gibt eben auch einmal die Woche ein Treffen, dass offen ist für jeden und auch das Ziel verfolgt offen und einladend zu sein.

  • trollercoaster@sh.itjust.works
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    6 days ago

    Leider ist eine Gesellschaft, in der das passiert, was der Artikel beschreibt, von allen relevanten Parteien seit Jahrzehnten politisch gewollt. Wir sollen eine Gesellschaft von passiven Konsumenten sein und ja nicht auf die Idee kommen, dass man durch Kooperation was ganz Großes auf die Beine stellen kann, auch wenn man selbst nur ein kleines Licht ist. Deswegen wird uns seit Jahrzehnten grenzenloser egoistischer Individualismus als die ultimative Freiheit verkauft.

    • homoludens@feddit.org
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      6 days ago

      Das ist meiner Meinung nach nicht nur (vielleicht nicht mal in erster Linie) ein durch Parteien verursachtes Problem, sondern auch ein durch den Kapitalismus und unsere Rolle als Konsumenten. Wir sind gewohnt, dass wir nichts konkretes mehr machen müssen, damit etwas passiert oder bekommen - wir klicken einen Button oder bezahlen jemanden und dann passiert etwas. Selbst etwas auf die Beine zu stellen ist im Vergleich dazu viel komplizierter, verwirrender, unsicherer und erfordert viel mehr Skills - reden, organisieren, Meinungsverschiedenheiten aushalten, tätigkeitsabhängige Skills, …Und das ist natürlich auch ein Teufelskreis, weil wir kaum noch Gelegenheiten (oder Notwendigkeiten) haben, diese Skills einzuüben. Alles ist entweder Konsum oder Lohnarbeit.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        5 days ago

        Kapitalismus und unsere Rolle als Konsumenten.

        Der freidrehende Kapitalismus, der Menschen zu entsolidarisierten Arbeitsdrohnen und passiven Konsumenten reduziert, ist politisch so gewollt. Seit Jahrzehnten werden systematisch verschiedene Bevölkerungsgruppen gegeneinander ausgespielt, wenn es darum geht, aus neoliberalem Sparwahn, natürlich nur, um die Wirtschaft™ zu entlasten™, zivilisatorische Errungenschaften einzustampfen. Das machen alle großen Parteien so. Im Moment sind als Sündenbock, gegen den der Rest aufgehetzt wird, mal wieder die Ausländer dran, als nächstes kommen wahrscheinlich die Arbeitslosen, dann die Rentner, die Kranken usw.

        • Hamburger@discuss.tchncs.de
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          4 days ago

          Genau. Und all das funktioniert, weil wir es so wollen. Wir reproduzieren das System durch eigenes Handeln. Es gibt kein oktroyiertes System, das von uns irgendwas verlangt — wir sind das System.

          Und ich habe damit kein Problem. Die soziale Marktwirtschaft hat uns den höchsten Lebensstandard in der Geschichte der Menschheit beschert.

          • trollercoaster@sh.itjust.works
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            2 days ago

            Die soziale Marktwirtschaft hat uns den höchsten Lebensstandard in der Geschichte der Menschheit beschert.

            Die soziale Marktwirtschaft wird seit ca. 4 Jahrzehnten Stück für Stück systematisch eingestampft. Ein Teil des hohen Lebensstandards war nämlich auch, dass man genug Zeit und Geld hat(te) sich in seiner Freizeit ehrenamtlich zu engagieren, dass dieses Engagement in der ganzen Gesellschaft hoch angesehen und auch von den “Arbeitgebern” nicht nur geduldet sondern oft sogar gefördert wurde.

            Es gibt kein oktroyiertes System, das von uns irgendwas verlangt — wir sind das

            Der Neoliberalismus mit seiner extremkapitalistischen Verwertungsideologie wird uns aufgedrückt. Von skrupellosen Firmen, und den Parteien, die von ihnen bezahlt werden. Also praktisch von Allen, die in dieser Gesellschaft echte Macht haben, ohne sich groß dafür aus dem Fenster lehnen zu müssen.

            • Hamburger@discuss.tchncs.de
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              2 days ago

              Und da haben wir dann wieder die bekannte „Die da oben“-Verschwörungslyrik über fiese Firmen und korrupte Parteien, die uns alle zu etwas zwingen, das wir gar nicht wollen.

              Nunja. Sprich für Dich. Ich finde unser System gut und überlegen, auch wenn es Verbesserungsbedarf hat. Und ich engagiere mich ehrenamtlich seit vielen Jahren. Das geht alles, wenn man will und nicht nur lamentiert über fremde Kräfte, die uns steuern.

          • silly goose meekah@lemmy.world
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            4 days ago

            Genau. Und all das funktioniert, weil wir es so wollen.

            Naja, das glaube ich weniger. Ich denke im Kapitalismus sammelt sich die macht bei den reichen, die natürlich wollen, dass es so bleibt. Der durchschnittliche Arbeiter wünscht sich aber sicherlich Veränderung, hat aber kaum bis keinen Einfluss auf das geschehen.

            Wir reproduzieren das System durch eigenes Handeln. Es gibt kein oktroyiertes System, das von uns irgendwas verlangt — wir sind das System.

            Es mag stimmen, dass wir das System durch unser handeln stärken. Das System zwingt uns aber zu einem gewissen Grad dazu. Um an der Gesellschaft teilzuhaben ist man effektiv gezwungen Lohnarbeit zu machen. Ohne Geld wird es schwierig Freunde zu haben. Ohne Moos nix los, stimmt halt leider. Es stimmt zwar auch, dass die schönsten Dinge im leben kostenlos sind, aber die notwendigen Begebenheiten die diese Dinge ermöglichen sind eben nicht kostenlos.

            Und ich habe damit kein Problem. Die soziale Marktwirtschaft hat uns den höchsten Lebensstandard in der Geschichte der Menschheit beschert.

            Heißt ja nicht, dass da keine Luft nach oben ist.

            • Hamburger@discuss.tchncs.de
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              4 days ago

              Selbstverständlich ist Luft nach oben — deswegen bin ich Mitglied einer Gewerkschaft und einer Partei. Ich finde nur die Implikation falsch, dass da ein uns fremdes System etwas verlangt. Wir haben das so konstruiert.

              Du musst auch kein Geld haben oder verdienen. Nur, wenn Du dann von anderen möchtest, dass Sie Dir ein Haus bauen, Dich medizinisch versorgen oder andere Leistungen erbringen, musst Du einen Ausgleich dafür vorschlagen. Aus Nächstenliebe baut Dir niemand ein Auto.

  • WhereAngelsFearToFly@feddit.org
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    6 days ago

    Bei uns im (ländlichen) Sportvereinshäuschen sitzen meist nur Ältere, so 65+. Viel mit Sport ist da meist nicht mehr, außer Stockschießen vielleicht. Meist begleitet von ordentlich Zigarettenqualm, Bier und politisch fragwürdigem Geplänkel.

    Fur mich kein Ort, wo man Kinder gerne (alleine) hinschickt. Muss ich leider so sagen.

    Beschwert über mangelnden Nachwuchs wird sich dort aber trotzdem fast immer. Dass sie es aber auch sind, die Neues und Innovationen blockieren, das kommt leider niemandem in den Sinn.

  • Waldelfe@feddit.org
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    6 days ago

    Ich kenne so viele Leute, die befristetet beschäftigt sind oder Karriere nur durch Firmenwechsel machen. Bei uns in der Firma sehe ich ehrlich gesagt auch keine Wahl außer in den nächsten Jahren woanders zu schauen, wenn ich weiterkommen will. Da fühlt man sich natürlich nie richtig zuhause am Wohnort und geht nicht in Vereine.

    Auf der anderen Seite waren meine Erfahrungen mit Vereinen auch nicht die besten. Beim Bogensportverein hat man direkt beim ersten Training klar gemacht, dass man hier nur für Wettbewerbe trainiert und Anfänger nicht erwünscht sind. Ich hatte ein Semester einen Kurs gemacht und wollte es im Verein dauerhaft fortführen. Daraus ist dann nichts geworden, nachdem einer der Leiter mich ins Kreuzverhör genommen hat und sehr klar gemacht hat, dass man hier weder Zeit noch Lust auf Anfänger hat.

    Und dann ist da noch die Arbeitswelt. Erklär mal deinem Chef, dass du mittwochs grundsätzlich Punkt 17 Uhr gehen musst, um zum Vereinstreffen zu kommen. Werden halt auch die wenigsten mitmachen. Bitte steh grundsätzlich für Überstunden zur Verfügung und die Firma muss Prio 1 in deinem Leben haben.

    • smokeysnilas@feddit.org
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      5 days ago

      Also der letzte Absatz geht mal gar nicht. Mittwochs 17h ist privater Termin und das sagt man an und zieht es durch da hat der Chef gar nichts zu melden. Wenn du denkst es ist eine Konfrontation nicht wert, dann lügst du irgendwas unkritisches “Physiotherapie wegen Sportverletzung”, Kinderbetreuung, Pflege erkrankter Angehöriger, … oder halt den Grund kopieren den der Chef das letzte Mal für sich selber benutzt hat.

      Da gibt es aus meiner Sicht keinen Grund zurückhaltend zu sein oder irgendwie ein schlechtes Gewissen zu haben. Vor allem weil 17h eine absolut normale Zeit ist für Feierabend (also sofern du jetzt nicht Schichtarbeit machst oder sowas).

    • varyingExpertise@feddit.org
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      5 days ago

      Erklär mal deinem Chef, dass du mittwochs grundsätzlich Punkt 17 Uhr gehen musst, um zum Vereinstreffen zu kommen. Werden halt auch die wenigsten mitmachen.

      Ach, naja, kommt drauf an. Ich hab meinem Chef auch erklärt bekommen, dass der Melder heißt, dass der @varyingExpertise jetzt mal innerhalb von 30 Sekunden weg ist und vielleicht mal zwei, drei Stunden später Bescheid gibt wie’s aussieht. War erst so “hmm” und “njaaaa”, aber weil er gern Mopped fährt war das schnell geklärt mit der Frage, ob er gerne unter der Leitplanke hergepopelt werden will wenn er sich langlegt. Joa schon. Joa, dann lass die Leute die das machen in Ruhe gehen.

  • brot@feddit.org
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    6 days ago

    Ich bin auch in keinem Verein und irgendwie kann ich es nur so halb begründen: Zum einen sind viele Vereine eigentlich Freundeskreise und da ist es manchmal als Außenstehender halt extrem schwierig reinzukommen. In einem Wanderverein geht es halt nicht primär ums Wandern. Gleichzeitig kann man viele Aktivitäten auch einfach so machen ohne Verein und allem, was da dran hängt (wie Wandern) und genau diese soziale Funktion ist dann genau das, was ich nicht unbedingt suche. Ich will eher nicht mit einem Haufen Rentner durch den Wald wandern. Und dazu kommt dann irgendwie diese Eigenschaft von Vereinen, dass sie die gesamte Freizeit einnehmen wollen. Ich bin aus dem letzten Sportverein raus, weil, naja, wenn die Mannschaft dann erwartet, dass man jedes Spiel und jedes Training mitmacht, dann ist man zig Wochenenden im Jahr geblockt

    • cluschaju@feddit.org
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      6 days ago

      Hm, ich bin in einem Wanderverein. -es geht in erster Linie um das Wandern. Geselligkeit ist hilfreich, sonst kann man ja auch alleine wandern

      • es ist fast jeden Tag mindestens eine Wanderung im Angebot. Das geht nur, weil viele Rentner im Verein sind. Wanderungen am Wochenende haben Nachteile. ÖPNV schlechter, manche Gebiete überlaufen.
      • Nachwuchsprobleme : ja, ist in vielen Vereinen so. Jüngere übernehmen keine Verantwortung, wollen wohl lieber spontan Verschiedenes konsumieren ?