Genau aus dem Grund muss das Thema vor allem in den Schulen vorangetrieben werden. Es gab da mal einen schönen Bericht über Mülltrennung. Die hatten das jahrelang über Flyer usw probiert, ohne großen Erfolg. Dann hatten die ein großes Schulprojekt und die Kinder haben den Eltern auf die Finger geschaut und schon lief es besser.
Kinder sind da die besseren Zielpersonen, wenn man Veränderung will!
Ich verzichte aufs Auto, nutze Öffis, esse zu 80% vegetarisch und fliege nicht in den Urlaub. Jetzt sind erstmal die anderen dran, ich schränke mich nicht noch weiter ein, bevor die anderen nachgezogen sind.
Völlig verständlich, damit machst du sehr viel mehr als der Durchschnittsdeutsche (inkl. mir selbst)
Richtig so, Klimaschutz ist nämlich Aufgabe der Politik. Dass das Aufgabe des einzelnen sei, ist eine Kampagne, die letztlich auf BP (oder war es Shell?) zurückzuführen ist.
Klimaschutz is das einzige, wo irgendwie die Bürger meinen, es selbst in die Hand nehmen zu müssen. Man überlege sich nur mal, wenn man dies anwendet auf andere Problembereiche.
Sollten wir alle die Ärmel hochkrempeln und 2-3 Haushaltshilfen einstellen um die Wirtschaft anzukurbeln?
Sollte jeder sich fragen ob er persönlich in die Ukraine reist um dort gegen putin zu kämpfen?
Etc.
Völlig lächerlich, das sind politische Aufgaben, die von der Politik zu verantworten sind.
Nur beim Klimaschutz wird die Verantwortung auf den einzelnen abgewälzt. Das macht keinen Sinn, und deprimiert nur!
Richtig so, Klimaschutz ist nämlich Aufgabe der Politik.
Jo, aber solange diese nichts bzw. nicht genug tut, muss man halt selbst zusehen, was man tun kann.
Und alle so: Yeah! Die Anderen zuerst!
Übernimm Verantwortung für dein Leben, Budi! Na klar muss die Politik schleunigst was gegen die fossilen Zerstörer tun. Verkehrswende, Energiewende, Agrarwende. Aber sie macht es halt nicht richtig. Also:
Hör auf Tiere zu essen und in Urlaub zu fliegen. Wer gibt dir das Recht? Erwachsene Menschen benehmen sich wie Kinder, die jeden Tag ohne Zähneputzen ins Bett gehen, solange die Eltern nicht gucken. Und dann rumheulen, wenns zur Zahnärztin geht. Das ist rücksichtslos, asozial, egoistisch und dumm! Und du bist kein bisschen besser als die Psychos in den Chefetagen der Konzerne. Die nehmen auch gierig alles mit, was sie in die Finger kriegen. Warum? Weil sie es können. Die Anderen zuerst!Wer es sich leisten kann, ist durchaus eingeladen, sein Leben so zu leben wie er es für moralisch richtig hält. Ein Besuch im Schlachthaus ist eigentlich für jede Schulklasse Pflicht. ;-)
Aber es geht darum, dass die Menschen mehr und mehr ausgepresst werden, ca. 50% der Bevölkerung kaum noch über die Runden kommt; und dann noch abfällig auf sie herabgeschaut wird, wenn sie nicht im Einklang mit der Natur leben.
So funktioniert das nicht.
Na klar, der Rückbau des Sozialstaates ist richtig schlimm. Das passiert, weil zu viele Menschen doof gegen ihre eigenen Interessen wählen. Ich engagierte mich, damit sich das ändert.
Aber “abfällig herabschauen”, wovon redest du? Deine Geschichte von der verurteilenden Öko-Elite ist nur eine Schutzbehauptung, weil du dich nicht verändern willst.- Kein Fleisch mehr. Darüber müssen wir nicht diskutieren. Du isst stattdessen Hülsenfrüchte, Tofu und Brotaufstriche aus Gemüse. Das ist ein Triple-Win, weils neben zwei Dritteln co2-Einsparung auch noch billiger und gesünder ist.
- Keine Flugreise mehr. Die Scheiße ist hoch subventioniert und das zerstörerischste, das du als Privatperson machen kannst. Du hast kein Recht auf einen Malle-Urlaub, lass es!
- Gebrauchte Kleidung und Kram. Das ist einfach, sogar hier aufm Dorf finde ich richtig gute Klamotte für 2,50€. Kleinanzeigen, Flohmärkte oder die Tauschbörsen der Entsorgungsunternehmen. Unser Planet ist gesättigt mit Kram. Es gibt wirklich alles gebraucht, du sparst Geld und die Suche macht sogar Spaß.
Noch vor ein paar Jahrzehnten war das ganz normal. Aber unsere Hyperkonsumgesellschaft hat Addis uns in kurzer Zeit gierige, ungeduldige Schnäppchenjäger mit einer unglaublichen Anspruchshaltung gemacht. Du willst alao ein neues Handy? Warum!? Das Alte funktioniert doch noch. Iss deine Linsen, dann Zähneputzen und ab ins Bett. Du darfst noch eine halbe Stunde lesen, wenn du willst. :)
Die meisten Leute verstehen ja nicht Mal die Ursachen der meisten und größten Umweltschäden.
Es sind in der Regel nicht Normalbürger die Regenwälder abholzen, Kohle verbrennen und täglich fliegen. Das sind Konzerne. Die Ausrede ala Markttheorie nach Nachfrage und Angebot zieht nicht. Es sind die Konzerne und ihre Eigentümer, die herrschenden Klasse, die an den Schäden Schuld tragen.
Gutes Beispiel um das zu verschaulichen ist es das Problem durch die Sicht anderer Wirtschaftssysteme als den Kapitalismus und Marktwirtschaft zu betrachten. In der Planwirtschaft kann beispielweise der Staat direkt jegliche Schäden und Abfälle durch direktes eingreifen verhindern oder mindern, wenn er dies denn will. Völlig unabhängig von den Bürgern / Konsumenten.
Als zweites Argument, macht der eigene Konsum auch keinen Unterschied. Ich fahre kein Auto, es gibt X Produkte oder Marken welche ich nie kaufe. Dennoch werden die weiter existieren und ihre Produkte werden weiter hergestellt und wenn’s sein muss direkt für die Müllhalde. Die Kollektivschuld zieht beim Klimawandel nicht, denn es kann kein kollektives Verhalten in unseren sozioökonomischen System geben ohne dass der Staat dies schafft und fördert.
Es sind […] nicht Normalbürger die Regenwälder abholzen, Kohle verbrennen und täglich fliegen.
Doch! Normalbürger finanzieren diese Konzerne. Mit jedem Tierprodukt, das du an der Supermarktkasse bezahlst, gibst du Geld in das System, das den Regenwald für Futtermittel zerstört. Wenn du deinen Stromanbieter nicht aktiv wechselst gibst du Geld in ein System, das Kohle verbrennt. Und ständig fliegen tun Mitarbeitende der Konzerne, deren Produkte du kaufst.
Ich auch. Wir können nicht komplett raus aus diesen Abhängigkeiten, weil wir Teil der globalen Selbstmordmaschine sind. Aber wir können schon Entscheidungen treffen, die unseren Einfluss erhöhen oder verringern. Also übernimm Verantwortung für dein Leben, mach dich schlau und handele nach deinen Möglichkeiten.Und ich versteh nicht, warum es eins von beiden sein muss. Warum kann ich nicht vegan leben, andere Leute auch dazu aufrufen (immerhin schon 11% Vegetarisch/Vegan in DE), während wir Druck auf die (internationale) Politik machen oder die am besten von sich aus Druck auf die Industrie macht?
während wir Druck auf die (internationale) Politik machen
Das Problem ist ja das passiert nicht. Genau das ist ja auch mein Problem. Ich fahre kein Auto, ich verwende so gut wie alles bis es sich physisch auflöst, ich pflanze selber Gemüse und bienen-freundliche Gewächse an und dann lese ich das ich keine Hunde/Katzen mehr haben soll während Milliardäre aus Spaß ins All fliegen? Pardon aber ich sehe da eine ziemliche Unvergleichlichverteilung der Verantwortung.
Wann kommen wir endlich zu dem Part wo wir die oberen 1% zur Verantwortung ziehen?
Ich hab nur gesagt, dass wir beides machen müssen. Du hast das nochmal wiederholt. Also lass uns die Zeit der Milliardärys beenden. Ich meine damit nicht, dass die sterben müssen, aber niemand braucht mehr als 10.000.000, um glücklich zu sein. Wir sind jetzt schon zwei, das ist immerhin ein Anfang :)
(Fängt an, Ton Steine Scherben-Lieder zu singen: In dem Land, in dem wir wohn’, sind aber n paar Million’n. Wenn wir uns erstmal einig sind, weht glaub ich n ganz and’rer Wind.)
Das reichste 1 % der Weltbevölkerung produziert 50-mal mehr Treibhausgase als die 4 Milliarden Menschen der unteren 50 %, wie eine neue Studie in 168 Ländern zeigt.
Aber(!) wenn die reichsten 20 % der Verbraucher der Welt ihre Konsumgewohnheiten ändern würden, könnten sie ihre Umweltbelastung um 25 bis 53 % reduzieren.”
Peer reviewte Studie dazu: ”Keeping the global consumption within the planetary boundaries by Peipei Tian et al”. https://www.nature.com/articles/s41586-024-08154-w
“(…)Die Studie zeigt auch, dass veränderte Konsummuster allein im Lebensmittel- und Dienstleistungssektor dazu beitragen könnten, kritische planetare Grenzen wieder in sichere Grenzen zu bringen. Und erst letzten Monat war Hubacek Mitautor eines Papiers, in dem beschrieben wird, wie der Viehzuchtsektor auf gefährliche Weise mehrere der planetaren Grenzen überschreitet (…)”
550 €/Monat in Deutschland fällt dabei unter reichste 15,2 % global
https://www.givingwhatwecan.org/how-rich-am-i?income=10800&countryCode=DEU&numAdults=1&numChildren=0
Selbst ein persönlicher Anteil von 20% wäre im Vergleich bei Betrachtung der Gesamtemissiomen halt immernoch mehr als der gesamte PKW Sektor um den ja so viel geredet wird… Deshalb ist es ja objektiv so entscheidend dass alle sich der Realität stellen und ihren Konsum überdenken, sei es das Auto, die Tierprodukte oder der Überkonsum. Das zeigen auf die da oben mag absolut berechtigt sein, aber das löst die eigene Verantwortung nicht (whataboutism)
Manche Personen verursachen mehr Klima Schäden an einem Tag als ich in mehreren Jahren, da fällt es durchaus schwer sich noch weiter einzuschränken.
“Jemand anderes ist schlimmer als ich, also muss ich auch nichts tun.”
Ist halt kein Argument. Was ein Argument ist, ist “wenn jeder Mensch auf der Welt so einen Einfluss auf das Klima hätte wie ich, hätten wir dann ein Klimaproblem?” Wenn die Antwort ja ist, muss man noch an sich arbeiten, wenn die Antwort nein ist, dann kannst du chillen zu dem Thema.
Wär mal interessant zu wissen, was man dafür genau als deutscher so machen müsste, um diesen Zustand zu erreichen, ich weiß es tatsächlich nicht. Oder ob es überhaupt möglich ist.
Yo und diese eine Person gibt es in der Welt 10000 mal weniger, sprich unser billo Konsum fällt additiv mehr ins Gewicht. Gerade wir westlichen “armen Menschen” sind die mit der größten Verantwortung diesbezüglich, kann ne Studie zu raussuchen bei Interesse
Keine Ahnung wie du so lebst, aber in vielen Bereich kostet Klimaschutz nicht viel mehr oder spart sogar Geld. Man muss es aber trotzdem aktiv machen. Ich denke da an Solar auch dem Dach oder am Balkon, Wärmepumpe oder mittlerweile auch das Elektroauto. Da gibt es aber of einfach Lügen von der fossile Lobby, wie das Elektroautos genauso schädlich sind wie Verbrenner. Wenn man da einfach nur informiert ist, hilft das gewaltig.
Elektroauto
Das muss man sich aber auch erstmal leisten (und laden) können.
Solar auch dem Dach oder am Balkon, Wärmepumpe
Die meisten Leute wohnen halt nicht im freistehenden Einfamilienhaus, sondern zur Miete. Und als Mieter habe ich nunmal keinerlei Einfluss darauf wie bei mir denn geheizt wird oder ob da eine Solaranlage auf dem Dach hängt. Auf dem Balkon mag noch gehen, wenn man denn einen hat.
Für die meisten Leute also gar nicht so riesig viel Möglichkeit in den von dir angedachten Dingen viel in Sachen Klimaschutz zu tun.
Elektroauto
Bahn macht brrrrrrrrr
Elektroautos sind mittlerweile nicht mehr viel teuerer als Verbrenner und es gibt sie mittlerweile auch auf dem Gebrauchtmarkt. Zum Thema Laden ist es halt meist so, dass man Probleme hat, wenn man in der Stadt wohnt und da muss man dann auch ehrlich fragen ob man den überhaupt ein Auto braucht. Teuer sind Autos sowieso. Es leben auch nur 15% der Deutschen in Dörfern unter 5000 Einwohner.
Wenn der Staat versagt. Menschen ließen sich motivieren, wenn sie das Gefühl haben, dass wirklich alle an einem Strang ziehen. Wenn für Industrie und Wirtscht tausende Ausnahmen gemacht werden, der öffentlich Verkehrssektor nicht ausgebaut wird usw, dann aber erwartet wird, dass der einzelne seine Lebensweise ändert, wird es nicht funktionieren. Dann fühlt man sich verarscht und fliegt halt weiter mit dem Billigfliegerin den “Traumurlaub”. Schon traurig, dass die Verantwortlichen es wider besseren Wissens versammeln.
Ich sag mal nur Verbrennerverbot und Heizungsgesetz. Wenn der Staat will das alle an einem Strang ziehen, heult die ganze Republik. Wenn man irgendwo Ausnahmen wie den Agrardiesel anfasst, ist der Aufstand so heftig, dass die Polizei den Grünen den Parteitag verbietet. Wenn du neue bessere Bahnstrecken baust, dann heulen wieder alle rum, dass man da eine Bahnstrecke gebaut wird. Wenn du Parkplätze entfernst gibt es massiv Klagen. Wenn Radwege gebaut werden heulen Autofahrer über die Radfahrer.
Der Staat ist halt nur so gut wie seine Bürger und die meisten wollen Klimaschutz ohne irgenwelche Änderungen in ihrem Leben und das wird nicht gehen.
Die Republik heult nicht, das ganze Theater war gezielt platziert von BILD & co.
In persönlichen Gesprächen (lt. Habeck selbst) mit „echten“ Bürgern hat ihn quasi nie jemand auf das Gesetz angesprochen.
War ja auch ein gutes Gesetz.
Das ist nicht richtig. Menschen akzeptieren Einschränkungen, wenn sie für alle gelten - also fair sind.
Was du oben aufzählst, sind alles gesteuerte Aktion von Wirtschaftslobbies. Das hat nichts mit normalen Bürgern zu tun. Ein paar Dumme, die sich vor den Karren spannen lassen gibt es immer.
Ganz genau so sehe ich das auch, es ist ja auch maximal frustrierend sich einzuschränken und dann zuzuschauen wie andere ohne Konsequenzen oder auch nur signifikante Mehrkosten sich komplett rücksichtslos verhalten. Da muss man sich doch dumm vorkommen wenn man aus eigenem Antrieb heraus sein Verhalten ändert und damit ja oft auch einen Verlust an Komfort und bequemem Leben hinnimmt. Am Ende nimmt man nur den Reichen™ den Leidensdruck und für den Klimaschutz ändert sich unterm Strich nichts.
Ehrlich, ich glaube nicht dass es hauptsächlich Misinfo ist. Die entscheidenden Änderungen die das Klima retten könnten müssen von der Politik/den Reichen gemacht werden, und zwar leider von praktisch allen Ländern der Erde.
Dass ich meinen Müll in verschiedene Plastiktypen aufteilen, die am Ende wohl eh einfach verbrannt werden, macht insgesamt sehr wenig aus.
Vielleicht lieg ich falsch damit, und ja, irgendwie muss man ja anfangen, aber die kleinen Bürger sind schon seit Jahrzehnten “persönlich verantwortlich” und was hats gebracht?
die kleinen Bürger sind schon seit Jahrzehnten “persönlich verantwortlich”
Das ist halt die Kernthese des Neo-Liberalismus: Geht es dir scheiße, bist du selbst drann schuld. Das es Aufgaben gibt, die wir kollektiv angehen müssen versteht diese Denkweise nicht.
Dass ich meinen Müll in verschiedene Plastiktypen aufteilen, die am Ende wohl eh einfach verbrannt werden, macht insgesamt sehr wenig aus.
Ich stimme dir insgesamt zu, dieser Abschnitt ist aber so ein Fall von Thema verfehlt. Mülltrennung hat insgesamt relativ wenig mit Klimaschutz zu tun. Die Motivation dafür ist eher Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Aber der Punkt worauf ich hinaus will ist eigentlich, dass dein Beitrag an dieser Stelle Umweltschutz und Klimaschutz gleichsetzt, obwohl Klimaschutz nur ein Teilbereich des Umweltschutzes ist. Zwar ist dieser Teilbereich in der letzten Zeit (zurecht) im Fokus, aber Umweltschutz ist noch deutlich mehr und unter anderem unsere moderne Abfallwirtschaft (so verbesserungswürdig sie immer noch ist), ist eine große Errungenschaft der Umweltbewegung der 70/80er Jahre, die ganz unabhängig vom Klimaschutz erhaltenswert ist, ebenso wie z.B. Kläranlagen und andere Umweltschutzmaßnahmen, die nur bedingt was mit Klimaschutz zu tun haben.
Ich beobachte seit längerem, dass die breite Bevölkerung das zum Teil nicht mehr differenziert und Umweltschutz mit Klimaschutz gleichsetzt und Maßnahmen zum Umweltschutz einseitig nach ihrer Klimabilanz zu bewerten versucht, was ich für eine Fehleinschätzung halte, die fatal sein kann.
Was ich seit kurzem auch beobachte, ist ein Begriffswandel des Begriffs Klimaschutz selbst. Waren damit ursprünglich “Maßnahmen zum Schutz des Klimas” gemeint, wird es mittlerweile auch verwendet um “Maßnahmen zum Schutz von Menschen (und ihrer Besitztümer) vor dem Klima” (bzw. dessen Auswirkungen in Form von Extremwetterereignissen) damit zu meinen, was gewissermaßen eine Art Resignation im Bezug auf erstere Bedeutung beinhaltet.
Sorry für den Rant, das wollte ich wohl mal loswerden, und dein Kommentar war jetzt irgendwie Stein des Anstoßes. Als jemand, der gut 20 Jahre versucht hat, die Veränderung zu sein, die ich in der Welt sehen wollte, gebe ich dir allerdings vollkommen recht, dass die individuellen Gestaltungsspielräume der breiten Masse zum Klimaschutz sehr begrenzt sind. Wir können uns als Konsumenten nur in so weit für klimafreundliche Optionen entscheiden, wie sie vom Markt angeboten werden, und wie wir die Klimafolgen überhaupt durchschauen können. Unternehmen formen unsere Umwelt, bieten von sich aus diese Dinge nicht an und erschweren uns durch Greenwashing-Marketing immer mehr entsprechende Entscheidungen im Kleinen zu fällen. Stattdessen versucht man uns ein grünes Gewissen zu verkaufen, ohne echten Effekt.
Die Lösungen müssen auf gesellschaftlicher Ebene passieren, wo wir politisch die Spielregeln anpassen, um jenen Unternehmen, die das möchten, klimafreundlicheres Verhalten zu ermöglichen ohne dadurch Wettbewerbsnachteile zu erhalten, und die anderen schlicht dazu zu zwingen das ebenfalls zu tun und unsere menschengemachte Welt so zu formen, dass die breite Masse bequem klimafreundliche Optionen nutzt, ohne sich darüber überhaupt Gedanken machen zu müssen.
Ist fair, kein Problem für den detaillierten “rant” hab ich wirklich nich drüber nachgedacht als ich das geschrieben habe.
Naja, wählen gehen ist ja auch sinnfrei, ne, weil eine Stimme ist ja irrelevant.
Ist einfach ne Ausrede halt. Klar hat der einzelne “keinen” Effekt. Aber wenn alle denken sie haben keinen Effekt, und deswegen ihren Konsum nicht beschränken und so effektiv 30% mehr Treibhausgase produzieren, dann steigen die Treibhausgase um 30%.
Alles in unserer Gesellschaft hängt im Endeffekt vom einzelnen ab. Klar haben verschiedene Leute verschieden viel Macht, etwas zu ändern, aber die Politik wird auch vom einzelnen gemacht, Politiker sind auch vom einzelnen gewählt.
Das Problem ist einfach, dass der durchschnittliche Einzelne scheiße ist.
Und ja, mir ist bewusst, dass Superreiche noch mehr kontrollieren, aber man könnte ja z.b. Linke wählen oder ähnliches, die wirklich was gegen die machen wollen. Machen auch die wenigsten.
Eh, ne sorry. Wählen gehen und Klimaschutz so zu vergleichen ist mal echt Äpfel und Birnen und so.
Sagst es doch selbst? Es gibt Teile der Gesellschaft die überproportional dran schuld sind. Beim Wählen sollte im Idealfall (gucke zu dir rüber, US Demokratie) jede Stimme gleich zählen.
Jo haste die Daten dazu? Weil die Superreichen verbrauchen vielleicht persönlich 10000x mehr als du und ich, gibt aber auch nur ein paar tausend von denen und sind somit tatsächlich weniger Anteil.
Was ein Riesenanteil ist sind Firmen, und woher kriegen Firmen ihr Geld? Weil Leute wie du und ich ihre Produkte kaufen. Musk ist Milliardär weil Millionen “normale” Menschen Teslas kaufen. Bezos ist Milliardär weil Milliarden “normale” Menschen Amazon nutzen. Usw usw
Ist echt nicht schwer das zu finden.
Jo und wenn du mal schaust, reden die von so Dingen wie “global richest 10% compared to global poorest 50%”. Wenn du in Deutschland zum Beispiel lebst bist du fast automatisch global in den reichsten 10%.
Das ist jetzt echt meine letzte Antwort für dich weil du deine Meinung wohl nicht ändern willst. Viel Spaß beim persönlichen Klima retten, wünsche dir viel Glück dabei.
Wieviel Geld braucht man um in den top 10% zu sein (von 2018, ist mittlerweile sicher höher!): https://www.cnbc.com/2018/11/07/how-much-money-you-need-to-be-in-the-richest-10-percent-worldwide.html
Antwort: knapp über $90.000
Wieiviel Geld haben die Deutschen im Schnitt? (Von 2021 und ich beziehe mich auf den Median und nicht Average, wir haben nämlich in Deutschland auch keine uniforme Verteilung von Reichtum) https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_wealth_per_adult
Antwort: median geht maximal zu $50.000
Wenn man schon selber denkt man “sei nicht in der Pflicht”, dann sollte man wenigstens die Parteien wählen die sich dem Problem annehmen.
Das ist meine Einstellung. Ich sehe meine persönliche Pflicht zur Änderung als recht gering an und schränke meinen Lebensstil daher auch nicht zu krass ein (wo es nicht zu schwer fällt). Sehe aber meine Verantwortung sehr darin nur Parteien zu wählen die ein sehr starkes Klimaprogramm bieten. Politik kann wirklich was ändern, ich selbst eher nicht.
des Problems ;)
Die Leute können sich Klimaschutz aktuell schlicht und ergreifend nicht leisten. Die meisten sind froh, wenn sie am Ende des Monats noch genug für Essen auf dem Konto haben.
Wir sollten erstmal die sozio-ökonomischen Probleme in den Griff bekommen und die Leute in eine Lage versetzen, sich auch aktiv mit Klimaschutz auseinandersetzen zu können.
Kein Fleisch ist günstiger als Fleisch. Kein Auto ist günstiger als ein Auto. Behausung auf 19° heizen ist günstiger als 23°. Nicht Fliegen ist günstiger als Fliegen. Und so weiter.
Kein Fleisch ist günstiger als Fleisch.
Korrekt, aber ich kann verstehen, dass nicht jeder seinen Essensstil umkrempeln will.
Kein Auto ist günstiger als ein Auto
Das stimmt, allerdings gibt es nunmal Millionen von Menschen, die auf das Auto angewiesen sind. Und nicht jeder kann sich mal eben nen Elektrowagen leisten.
Behausung auf 19° heizen ist günstiger als 23°
Dazu kann ich nichts sagen, ich heize so ziemlich gar nicht weil ich bei 25°C bereits anfange zu schwitzen, bin eher ein Klimaanlagen-Genießer - ich finds aber nen Hohn, Leuten zu sagen, dass sie ihre Wohnung nicht auf eine für sie angenehme Temperatur heizen dürfen.
Nicht Fliegen ist günstiger als Fliegen.
Das stimmt - in der aktuellen Ökonomie kann sich aber sowieso keiner Urlaub im Ausland leisten.
Ich behaupte das ist Unsinn. Schau einfach mal an den Straßenrand und du wirst begreifen es hat nichts mit Kosten zu tun, sondern damit, dass viele Menschen egoistische Arschlöcher sind denen die Umwelt egal ist, und einfach ihren Müll aus dem Fenster ihrer Drecksschleudern werfen.
Du glaubst diese Menschen würden geringfügige Einschnitte in ihr Leben akzeptieren um ihren Kindern eine Zukunft zu bieten?
Lassen wir die Hyperbeln mal bitte zu Hause, ja? Die Welt geht nicht unter, weil man nen Plastikbecher aus dem Fenster wirft.
Meine letzte Info war, dass Deutschland für 1,76% der Emissionen verantwortlich war. Würde ganz Deutschland morgen früh versinken, würde sich am Klima nichts ändern. Die Welt würde immer noch untergehen.
Die richtig großen Entscheidungen, die getroffen werden müssen/sollten, liegen nicht bei einfachen Bürgern, sondern bei Politikern, die z.B. Plastikmüll nicht mehr nach Malaysien verschiffen sollten, damit es bei uns in der Statistik verschwindet, dort aber irgendwo im Meer landet. Man sollte vlt. auch die Produktion von Plastik nicht weiter subventionieren, um das Recycling attraktiver zu machen. Das sind aber alles Dinge, die wir nicht ändern können, außer über Wahlen, was aber eher schlecht funktioniert.
Also bitte etwas runterkommen und nicht vom Welteruntergang fantasieren, weil paar Leute Müll in die Natur werfen.
Das ist ein komisches Argument, sorry. Ja, DE ist im einstelligen Prozentbereich, und China ist definitv über uns. Ich kann aber nicht für den nächsten chinesischen Staatsführer wählen gehen (ok, können die Chinesen auch nicht wirklich), sonder nur für den deutschen. Deswegen kann ich nur ändern, was ich auch ändern kann.
Anders gesagt: mit welchem Recht darf der Durchschnitts-Deutsche mehr den Planeten kaputtmachen als der Durschnitts-Chinese? Weil wir weniger sind? Dann dürfte der Durchschnitts-Luxembourger den ganzen Tag Schweröl in den Rhein kippen, weil es davon ja so wenige gibt.
Deswegen kann ich nur ändern, was ich auch ändern kann.
Mit anderen Worten, wir können nicht viel dran machen, außer Wählen zu gehen? Ja, das ist exakt meine Aussage.
Anders gesagt: mit welchem Recht darf der Durchschnitts-Deutsche mehr den Planeten kaputtmachen als der Durschnitts-Chinese?
Weil der Durchschnitts-Deutsche aus der gleichen Menge kaputter Planet ungefähr die 10-fache Menge an nützlichen Gütern und/oder Dienstleistungen macht.
Name prüft aus
Das ist mit bewusst. Ich habe lediglich auf den Inhalt deines Kommentars geantwortet, in dem du behauptest die Leute würden ja gerne, aber können nicht.
Dazu gehört natürlich auch den billigsten Schund von möglichst weit her zu kaufen und Müll aus dem Fenster zu werfen.
Ich wollte damit aufzeigen, dass die Leute Egoisten sind, privat und auch geschäftlich. Was glaubst du denn wer die Politik macht und in den Firmen Verantwortung hat? Egoistische Arschlöcher. Und warum sind diese Politiker egoistische Arschlöcher? Weil sie ihre Wähler repräsentieren.
in dem du behauptest die Leute würden ja gerne, aber können nicht.
Ist bei vielen auch so - hab da einige davon im Bekanntenkreis.
Was glaubst du denn wer die Politik macht und in den Firmen Verantwortung hat? Egoistische Arschlöcher.
Ja, aber das hat nichts mit Privatpersonen zu tun, die meistens mehr Willen haben, aber weniger Möglichkeiten.
Schluss mit Anekdoten
Der Schutz von Umwelt und Klima ist für 57 Prozent der Befragten sehr wichtig und steht damit auf Platz fünf der wichtigsten Themen. Gegenüber den letzten Erhebungen in den Jahren 2020 (65 Prozent) und 2018 (64 Prozent) zeichnet sich allerdings ein leichter Rückgang ab.
Und ich möchte ehrlich nicht wissen, inwieweit der Trend sich die letzten drei Jahre fortgesetzt hat, ich befürchte schlimmstes.
Zumal hier noch nicht einmal verzeichnet ist, ob die Leute auch bereit wären selbst was zu tun.
Kp, 57% ist ein echt gutes Ergebnis. Weis nicht, was du da hast. Ist nicht so, als wären das jetzt 10% lol.
Vieles was wirksamer Klimaschutz ist, ist nicht teurer sondern billiger. Geld ist da oft weniger das Problem, sondern Zeit und Nerfen (und leider auch Willen) sicht mit dem Thema zu beschäftigen.
Vieles was wirksamer Klimaschutz ist, ist nicht teurer sondern billiger
Wie du selbst sagt, es kostet Zeit und Nerven. Was viele aktuell eben auch nicht haben.
Klimaschutz treibt man nur vorran, wenn es der Bevölkerung selbst auch einigermaßen gut geht. Was aktuell einfach nicht gegeben ist. Mal ganz abgesehen davon, dass wir überhaupt gar nichts im Bezug auf Klimawandel beizutragen haben. Wir produzieren bereits so wenige Emissionen, dass wir in Statistiken kaum einstellig sind.
Die Dinge, die klimaunfreundlich sind, sind Dinge wie Plastikmüll nach Asien verschiffen oder der Betrieb von Kohlekraftwerken. Diese Dinge liegen bei Politikern, nicht bei Bürgern.
Mal ganz abgesehen davon, dass wir überhaupt gar nichts im Bezug auf Klimawandel beizutragen haben. Wir produzieren bereits so wenige Emissionen, dass wir in Statistiken kaum einstellig sind.
Wir sind aber trotzdem pro Kopf deutlich überrepräsentiert was Emissionen angeht. Gerade Deutschland als reiches Land muss Verantwortung zeigen und Lösungen finden. Diese Lösungen können dann auch in anderen Regionen mit viel mehr Menschen aber weniger Möglichkeiten (woran wir übrigens auch aktiv beteiligt sind, dass die weniger Möglichkeiten haben) helfen.
Irgendwer muss anfangen, und ich bin schon dafür, dass wir mit den besten Vorraussetzungen die wir haben, mit dem anfangen anfangen.
Dieses Gejammer “wir sind aber nur so wenige” “was können wir denn schon ausrichten” kann ich nicht mehr hören.
Wir sind aber trotzdem pro Kopf deutlich überrepräsentiert was Emissionen angeht
Nein? Pro Kopf sind wir Platz 50 und damit eine der “klimafreundlichsten” Industrienationen.
https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_greenhouse_gas_emissions_per_capita
Gerade Deutschland als reiches Land muss Verantwortung zeigen und Lösungen finden
Reiches Land? Ja. Reiche Bevölkerung? Nein.
(woran wir übrigens auch aktiv beteiligt sind, dass die weniger Möglichkeiten haben)
Ich würde das zum größeren Teil eher eher in der massiven Korruption der Regierungen der dortigen Länder sehen.
Irgendwer muss anfangen
Ja, vlt. die, die die größten Probleme sind - und nein, das sind nicht “arme Regionen”. Das sind unter anderem China, Amerika und Indien, die zu dritt über 50% der Emissionen ausmachen
https://en.wikipedia.org/wiki/Greenhouse_gas_emissions#List_of_countries
Wir HABEN bereits klimafreundliche Produktionstechnologie. Diese Länder nutzen sie nur nicht, bzw. im Falle von Amerika, zu wenig davon. Deutschland ist mir seinen 1.5% (laut dieser Tabelle), aber drittstärkste Volkswirtschaft mit ABSTAND am effizientesten.
Dieses Gejammer “wir sind aber nur so wenige” “was können wir denn schon ausrichten” kann ich nicht mehr hören.
Schön dass du das nicht mehr hören kannst - de facto ist es aber leider so. Wir hier in Deutschland können am Klima nichts ausrichten, es sei denn, du arbeitest daran, diese Länder davon zu überzeugen, klimafreundlich zu produzieren.
Warum sollten die das denn tun, wenn wir das nicht tun? Dann zeigen die wieder auf uns, ach, die reichen Deutschen. Global gesehen bist du selbst mit Hartz, sorry, Noch-Bürgergeld definitiv in der reichen Hälfte. Ein nicht trivialer Teil unserer “Klimafreundlichkeit” ist auch, dass wir unseren Müll und unsere Schwerindustrie out-ge-sourced haben. Das liegt nicht nur an der Korruption, sondern am Markt: Wir wollen das los werden, die können es sich gar nicht leisten, irgendwelche Regulierungen zu haben oder Aufträge abzulehnen. Um mal meinen anderen Kommentar umzuformulieren, warum hat ein Deutscher das Recht, besser zu leben und mehr Planet kaputt zu machen als z.B. ein Chinese?
Mal als Positiv-Beispiel: ROHS hat auch funktioniert, erst mit irgendwelchen kalifornischen und europäischen reichen Säcken, mittlerweile gibt es Produkte Cadmium und Co. quasi nicht mehr. Irgendwer muss anfangen, und Schwellen/Entwicklungsländer werden es garantiert nicht.
Global gesehen bist du selbst mit Hartz, sorry, Noch-Bürgergeld definitiv in der reichen Hälfte.
Nicht reich genug, um viel Spielraum beim Thema Klimaschutz zu haben.
Um mal meinen anderen Kommentar umzuformulieren, warum hat ein Deutscher das Recht, besser zu leben und mehr Planet kaputt zu machen als z.B. ein Chinese?
Hab ich schon beantwortet: Weil dein Deutscher im Durchschnitt aus der gleichen Menge kaputter Planet deutlich mehr nützliche Güter und/oder Dienstleistungen macht.
Ich weiß nicht, ob ich mehr Geldwert = nützlicher unterschreiben würde. Der deutsche Kassierer kassiert nicht 10 mal schneller als der chinesische, und die deutsche Arbeiterin macht auch nicht 10 mal mehr Schrauben pro Stunde in Autoteile. Von so “nützlichen” Berufen wie Versicherungsmakler mal ganz zu schweigen.
Überspitzt gesagt, wenn ich arbeitslos bin, müsste ich dann aufhören zu atmen?
Ja, klar, Chinas Pro-Kopf-Ausstoß liegt auch daran, dass ein großer Teil der Bevölkerung extrem arm ist. Aber das ist eben auch mein Argument, wer in Deutschland arm ist, liegt noch meilenweit über den Armen in z.B. China oder Indien.
Nein? Pro Kopf sind wir Platz 50 und damit eine der “klimafreundlichsten” Industrienationen.
Wir sind 1% der Weltbevölkerung und nehmen uns raus 1,5% der Emissionen zu produzieren. Mal ganz abgesehen davon, dass wir einen großen Teil der schmutzigen Produktion und Entsorgung ins Ausland verfrachtet haben und uns damit sauber bzw die anderen dreckiger ausehen lassen. Das macht aber unseren Lebensstil nicht besser und die Leute in diesen Ländern nicht mehr schuldig an den Ausstößen.
Die 1,5% sind übrigens eine massiv geschönte Zahl. Wenn man sich mal anschaut was das von Deutschen investierte Kapital an Ausstößen verursacht hat man ein ganz anderes Bild. Und da Anteile an internationalen Unternehmen tendenziell mehr Macht haben als die jeweilige nationale Politik ist das das viel zielführendere Bild.
Ich würde das zum größeren Teil eher eher in der massiven Korruption der Regierungen der dortigen Länder sehen.
Das hängt mit dem oben genannten Punkt zusammen. Wir haben ein Interesse daran, dass da korrupte Leute sitzen, weil wir was davon haben, dass die sich schmieren lassen.
Wir hier in Deutschland können am Klima nichts ausrichten, es sei denn, du arbeitest daran, diese Länder davon zu überzeugen, klimafreundlich zu produzieren.
Bin ich stark dafür, dass das Teil unserer Außenpolitik wird. Aber da wird dann gerne der “moralisierung ist nicht ok” Finger gehoben.
Reiches Land? Ja. Reiche Bevölkerung? Nein.
Deswegen sag ich ja, Deutschland soll als Land aktiv werden.
Mal ganz abgesehen davon, dass wir einen großen Teil der schmutzigen Produktion und Entsorgung ins Ausland verfrachtet haben und uns damit sauber bzw die anderen dreckiger ausehen lassen. Das macht aber unseren Lebensstil nicht besser und die Leute in diesen Ländern nicht mehr schuldig an den Ausstößen. Die 1,5% sind übrigens eine massiv geschönte Zahl. Wenn man sich mal anschaut was das von Deutschen investierte Kapital an Ausstößen verursacht hat man ein ganz anderes Bild. Und da Anteile an internationalen Unternehmen tendenziell mehr Macht haben als die jeweilige nationale Politik ist das das viel zielführendere Bild.
Das ist alles korrekt, da bin ich auch bei dir - allerdings sind all das POLITISCHE Maßnahmen. Das alles ändert sich nicht, weil wir bisschen weniger Auto fahren, die Bude kälter heizen oder weniger Fleisch essen. Das ist meine ganze Aussage.
Deutschland als LAND muss was tun, was ja auch mit deinem letzten Kommentar übereinstimmt. Nicht wir als Einzelpersonen, von denen ohnehin schon viele auf dem Zahnfleisch kriechen.
Nur noch jeder Zweite sieht sich persönlich in der Pflicht
Ehrlichgesagt hätte ich vom Gefühl her gedacht, es stünde schon längst schlimmer um das Klimaschutzbewusstsein. Ist natürlich trotzdem kein Grund zu feiern.
Finde ich schwer daraus abzuleiten.
Die Erkenntnis, dass sich das Problem nicht auf individueller Ebene lösen lässt wenn nicht politisch was passiert um die Rahmenbedingungen zu verändern, könnte man genausogut als gestiegenes Bewusstsein deuten. Nicht, dass das mein Eindruck von der Mehrheit der Leute wäre, aber die Fragestellung ist irgendwie die Falsche um Klimabewusstsein als solches daraus abzuleiten.
Joa, ich meine saurer Regen in den 70/80ern, Ozonloch in den 80/90ern und umgekippte Gewässer in den 60ern haben sich halt auch nicht durch individuellen Verzicht lösen lassen. Die Lösungen wurden herbeireguliert von Vadder Staat.
Seit den 90ern haben aber Industrie und deren Besitzer sehr erfolgreich gegen den Staat und Regulierungen Stimmung gemacht, deshalb hält das heute keiner mehr für den Weg aus der Krise und macht einen auf “persönliche Pflicht”.
Dies und der bewusst von BP als Narrativ verbreitete “ökologische Fußabdruck” der eben auch auf eine Individualisierung des Problems hindeutet, wo eine Kollektivlösung erforderlich wäre.
Das perfide daran ist ja, dass der ökologische Fußabdruck nicht falsch ist, ebensowenig wie die Sache mit der individuellen Verantwortung. Aber wenn man den Diskurs darauf einengt, verliert man den weiteren Blick darauf, dass gesamtgesellschaftlich und politisch halt viel mehr bewegt werden kann. Und ich behaupte, genau das war das Ziel. (Und ist das Ziel der gesamten neoliberalen Ideologie)
Als Information ist der ökologische Fußabdruck gut, da bin ich dabei.
Aber ich halte ihn im Großen und Ganzen doch für falsch: ich glaube, dass unsere großen Gesellschaften einfach zu komplex für “individuelle Verantwortung” sind. Auf dem Level findet eine Verantwortungsdiffusion statt, dass individuelle Appelle zum Scheitern verurteilt sind.
Individuelle Verantwortung funktioniert in kleinen Gruppen: wenn in meinem Jäger und Sammler Kreis einer ständig in den Fluss kackt, wirkt public shaming und Ausgrenzung Wunder. Deswegen sind Dörfer auch heute noch normativer (sehr zum Leid vieler Bewohner, aber eben auch manchmal zum Guten).
Wenn ich aber Gesellschaften von 80 Mio. oder 500 Mio. Menschen steuern möchte, dann komme ich nicht umhin, das durch möglichst partizipative Entscheidungsprozesse “von oben” herbeizuregulieren, individuelle Verantwortung verschwindet auf dem Level einfach.
Kann man so sehen, ja. Ich seh es nicht ganz so extrem, aber ich vermute sich darüber zu streiten, ob individuelle Entscheidungen nun extrem begrenzt oder überhaupt nicht wirksam sind, wäre ebenfalls vergebene Liebesmüh’.
Ich würd halt behaupten, das was man individuell bewirken kann, ist umso mehr, je größer der eigene ökologische Fußabruck ist. Je näher man sich damit am Durchschnitt (seiner eigenen Gesellschaft, global betrachtet ergäbe hier auch wenig Sinn) befindet (oder sogar darunter liegt) desto weniger kann man ihn durch individuelle Maßnahmen noch absenken.
Und dass der Aufwand, den man dazu betreibt womöglich effizienter in politisch-gesellschaftliches Engagement gesteckt würde, ist dann auch schnell so.
Ist schon richtig. Ganz aus der Verantwortung sollten sich die Leute nicht stehlen. Aber der Einfluss ist extrem begrenzt.
Konkret: Ich liege in meinem Fussabdruck immer noch über dem Weltmaßstab, weil ich Deutscher bin. Da werden einem einfach mal ein paar Tonnen draufgeklatscht ohne Gründe. Das sind Industrieemissionen.
Ich kann kaum noch runter ohne Verrenkungen: Vegetarier, Urlaub in DE mit Auto (Fliegen seit Jahren nicht mehr), viel Rad, viel Homeoffice. Ist komplett ausgereizt und trotzdem zu viel. Btw. mein Lifestyle ist neben umweltschonend auch geldschonend. Mir fehlt trotzdem an nichts.
Und wenn ich dann sehe, wie bei meinem AG Müll und Emissionen produziert wird…. Politik muss regeln.
Tjaa, wir haben ungefähr 2/3 der Bevölkerung, die Parteien wählen, die es nicht bockt. Wie soll da Regulierung zustande kommen.
Dann herbeiregulier mal ein Verbot auf Tierprodukte
Die Leute in 2020 haben Kulte gegründet weil sie Masken tragen mussten. Humanity is gg
EDIT: down votv ohne mitzuteilen was daran kritisch ist, kotzt mich sowas an… Aber typisch bei dem Thema. Keine Lösung, kein Wille, aber trotzdem zeigen, wo der Hammer hängt
Hätte man vor 30 Jahren mit anfangen müssen, jetzt ein Verbot ist halt Schocktherapie. Das finden Gesellschaften nicht so geil. Ich würde bspw. mal mit Klimaschockbildern auf Tierprodukten anfangen, so wie auf Zigaretten. Und irgendwie Alternativen günstiger machen. Kann ja nicht sein, dass Hafermilch teurer ist als Kuhmilch.
mal anfangen, jetzt wo wir über den irreversiblen Kaskaden der 1,5°C sind (:
Jede Tonne, die wir jetzt sparen, spart in den nächsten Jahrzehnten massiv Geld und reduziert Leid. Langfristig gesehen sind wir wahrscheinlich am Arsch, ja. Natürlich hätten wir vor 30 Jahren anfangen müssen. Haben wir aber nicht.
Anscheinend mit Erfolg. Heute undenkbar, als Zeitzeuge geladen: Die Planeteers(Captain Planet): Die Folge von “Captain Planet and the Planeteers,” in der es um eine Kühlschrankfabrik am Nordpol geht, ist "A Formula for Hate."Die Planeteers entdecken eine Fabrik am Nordpol, die Kühlschränke produziert und dabei FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) freisetzt. Diese Chemikalien tragen zur Zerstörung der Ozonschicht bei. Die Fabrik wird von Dr. Blight betrieben, die die Planeteers mit ihren Erfindungen und ihrem militärischen Wissen bekämpft. Die Planeteers müssen herausfinden, wie sie die Fabrik stoppen und die Umwelt retten können, während sie gleichzeitig gegen Dr. Blights Pläne vorgehen. Diese Folge ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Serie Umweltprobleme thematisiert und gleichzeitig spannende Abenteuer bietet.